Eine Glut, die ich nicht kannte,
Taten meine Lippen kund:
Und obgleich das Herz nicht brannte,
Brannte doch der leichte Mund.
Aber die verlachte Liebe,
Der dies Scherzen nicht gefiel,
Unterbrach die falschen Triebe
Und dies lügenhafte Spiel.
Sie gebot dem Munde Schweigen,
Und dem Herzen gab sie Glut.
Wahre Flammen wollt' ich zeigen:
Aber da gebrach der Mut.
Wozu sollt der Mund nun taugen?
Meine Sprach' ist zitternsvoll
Und entfliehet in die Augen,
Wenn die Zunge reden soll.
Johann Elias Schlegel